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27.11

Stabile Verhältnisse – zur Studie „Wirtschaftliche Lage des privaten Rundfunks in Bayern“

von Wolfgang Flieger unter Radio TV

Die wirtschaftliche Situation des lokalen Rundfunks in Bayern ist von hoher Stabilität geprägt. Die Gesamterlöse des lokalen Hörfunks lagen 2017 bei knapp 106 Mio. Euro bei einem Gesamtaufwand von 91,5 Mio. Euro. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von 116 Prozent. Insgesamt summierten sich die Einnahmen aller privaten Hörfunkanbieter in Bayern 2017 auf 166 Mio. Euro.

Die Studie „Wirtschaftliche Lage des privaten Rundfunks in Bayern“ wurde im Sommer 2018 zum sechsten Mal von Goldmedia im Auftrag der BLM durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg der Erlöse der lokalen Hörfunksender aus dem lokalen Werbemarkt, die Steigerung der Werbeeinnahmen von Lokal-TV und die Wichtigkeit der Online-Aktivitäten der Sender.

Fakten zum privaten Hörfunk in Bayern 2017/2018

 

Die lokalen Fernsehanbieter ohne Spartenprogramme erzielten im vergangenen Jahr inklusive Förderung Einnahmen in Höhe von knapp 39 Mio. Euro bei einem Gesamtaufwand von 38,5 Mio. Euro. Sie erreichten damit einen Kostendeckungsgrad von 101 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erträge des lokalen Fernsehens um 1,4 Mio. Euro, die des lokalen Hörfunks um 5,4 Mio. Euro.

Lokale Hörfunksender erlösen 2,2 Mio. Euro mehr aus lokalem Werbemarkt

Bei der lokalen Werbevermarktung konnten die lokalen Hörfunksender im Vergleich zu 2016 Mehreinnahmen in Höhe von 2,2 Mio. Euro und damit insgesamt 62,8 Mio. Euro generieren. Die Einnahmen aus dem lokalen Hörfunkwerbemarkt stiegen damit das dritte Jahr in Folge. Auch bei der überregionalen Werbevermarktung konnten 0,5 Mio. Euro mehr und damit insgesamt 20,1 Mio. Euro erlöst werden. Die Einnahmen aus der Online-Werbung lagen 2017 bei 1,2 Mio. Euro. Insgesamt stiegen die Werbeerlöse des lokalen Hörfunks in Bayern von 2016 auf 2017 um 3,1 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten ging bei den bayerischen Lokalradios im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 1.265 zurück. Ausschließlich betroffen waren davon die freien MitarbeiterInnen. Die Zahl der Festangestellten stieg dagegen von 858 auf 881 Mitarbeiter.

Lokal-TV steigert Werbeeinnahmen um 5 Prozent

Die Steigerung der Erträge bei den 16 lokalen TV-Stationen in Bayern im Jahr 2017 um 1,4 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr stammt zu einem Drittel aus höheren Werbeumsätzen, die jetzt bei 14,8 Mio. Euro liegen. Dabei stiegen die Einnahmen aus der Vermarktung lokaler Werbespots um 0,5 Mio. Euro, die aus überregionaler Werbung um 0,1 Mio. Euro. Einnahmen in Höhe von 0,7 Mio. Euro erzielten die lokalen TV-Sender aus der Online-Werbung. Die Werbeumsätze legten damit um insgesamt 5,0 Prozent auf 14,8 Mio. Euro zu.

Im Jahr 2017 waren beim lokalen Fernsehen in Bayern 584 MitarbeiterInnen beschäftigt. Das sind 39 Personen weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 6 Prozent. Knapp 60 Prozent aller Beschäftigten waren in der Programmerstellung tätig.

Einnahmen durch Online-Aktivitäten werden zunehmend wichtiger

Sowohl im lokalen Hörfunk als auch im lokalen Fernsehen gewinnen Einnahmen aus Online-Aktivitäten zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile sehen die Verantwortlichen des lokalen Rundfunks in diesem Geschäftsfeld deutlich mehr Potenzial als noch vor zwei Jahre. In beiden Mediengattungen erwarten sie durch Online-Aktivitäten bis 2023 einen Anteil am Gesamtumsatz von durchschnittlich 10 Prozent

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