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25.08

IFA und Gamescom (fast) ohne Publikum – Wie geht das?

von Wolfgang Scheidt unter Netzwelt Radio TV

IFA und gamescom 2020 können Corona-bedingt keine Publikumsevents sein. Während das weltweit größte Event rund um Computer- und Videospiele ganz auf digitale Füße gestellt wird, wagt die IFA Special Edition 2020 den Spagat zwischen Vor-Ort-Veranstaltungen und einer virtuellen Verlängerung. Wohl wissend: Digitale Angebote können das Festival-Feeling nicht ersetzen. 

IFA 2020 als erste hybride Publikumsveranstaltung in Consumer Electronics-Branche

2020 wird die IFA zum hybriden Event. Publikumshighlights wie der Sommergarten 2019 müssen ausfallen. Foto: Messe Berlin

Der Messeplatz Deutschland ist weltweit in der Poleposition: Jährlich finden laut AUMA, dem Verband der Deutschen Messewirtschaft, bis zu 180 Messen mit 180.000 Ausstellern und zehn Millionen Besuchern statt.

Bauma, gamescom, IFA & Co. sind Zuschauermagneten. Bis die Corona-Pandemie kam. „Die IFA ist in diesem Jahr kein großer Publikumsevent mit Kochshows, Konzerten und Privatbesucherführungen“, beschreibt Dirk Koslowski, IFA Director Messe Berlin die IFA 2020 Special Edition vom 3. bis 5. September als erste hybride Veranstaltung, die „in dieser Branche als globaler Event für die Consumer Electronics und Hausgeräte-Industrie stattfindet.“

Strukturen wurden von analog auf digital transferiert, mit den zuständigen Behörden ein umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept gestrickt. „Unter Berücksichtigung der aktuellen Bestimmungen des Landes Berlin können maximal 5.000 Besucher pro Veranstaltung und 750 pro Halle teilnehmen“, betont Koslowski. Zur IFA-Normalität gehören separate Zu- und Ausgänge bei jedem Einzelevent, deutlich breitere Gänge in allen Veranstaltungsarealen, eine vorgezeichnete Wegeführung und Desinfektionsspender.

Virtualität statt Festival-Feeling?

Dirk Koslowski, Director IFA. Foto: Messe Berlin

Kann eine Publikumsmesse ohne Publikum funktionieren? Erfahrungswerte gibt es keine, Pionierarbeit ist gefragt. „Es geht uns gerade nicht darum, die Marketingleistung einer IFA in den virtuellen Raum zu transferieren“, erklärt Koslowski. Die IFA soll den Spagat zwischen Live-Events und digitaler Verlängerung schaffen. „Live vor Ort erlebbar sind zu aller erst die Pressekonferenzen, die IFA-Keynote und die vielen persönlichen Treffen mit Industrievertretern, die sich auch in Form von Standpräsentationen im Bereich der IFA Global Press Conference aufstellen und präsentieren.“

Die virtuelle Verlängerung ist Showroom, Pressekonferenz-Bühne, Networking-Plattform, Convention-Area und Meeting-Raum in einem und wird für alle Interessierten zugänglich sein. Die IFA setzt auf Interaktion, für Koslowski macht’s die Kombination. „Wir bieten damit zum einen allen, die aufgrund der aktuellen Situation nicht reisen können oder wollen, die Möglichkeit, Teil der IFA Special Edition 2020 zu sein. Auf der anderen Seite sind wir davon überzeugt, dass die virtuellen Elemente, so ansprechend sie auch sein mögen, den persönlichen Austausch nicht schlagen können.“

gamescom 2020 komplett digital: eine Challenge

Keine vollen Hallen: Die gamescom 2020 findet komplett digital statt. Foto: gamescom

Dagegen findet die gamescom 2020 vom 27. bis 30.8. komplett digital statt. „Physische Live-Events wird es dieses Jahr aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen rund um Corona nicht geben“, bedauert Tim Endres, Director gamescom. Ein Event rein digital aufzusetzen, war eine Challenge.

„Am 27. August ab 20 Uhr werden wir die gamescom 2020 in der gamescom: Opening Night Live mit einem Knall starten und am 30. August ab 20 Uhr werden wir das Event im Rahmen der gamescom-Best of Show mit einem Knall beenden“, sagt Endres.

Gamescom-Chef Tim Endres. Foto: Gamescom

Letztes Jahr startete die gamescom mit einer halben Million gleichzeitigen Live-Zuschauern und 50 Millionen Zuschauern insgesamt. Endres will diese Zahlen 2020 verdoppeln. „Das ist ja der positive Effekt einer digitalen Veranstaltung: Wir machen unsere Inhalte und die Inhalte unserer Partner einer noch breiteren Masse einfacher zugänglich.“

Das Festival-Feeling ersetzen kann jedoch kein digitales Angebot. Die besondere Energie all der Fans auf dem Messegelände und in der Stadt fehlen. Auch Koslowski hofft, dass die IFA 2021 wieder als Publikumsmesse stattfinden kann, „weil wir an nichts mehr glauben, als an die persönliche Komponente des individuellen, persönlichen Treffens.“ Wie heißt es so schön: Live ist Live.

Weitere Infos: 

Informationen zur IFA Special Edition 2020 sind hier zu finden. Die Gamescom findet vom 27. -30. August komplett digital statt.

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