30.01
Für ein besseres Internet – Elternabende zum Safer Internet Day 2020
Instagram, Tiktok, YouTube, Whatsapp – die Nutzung dieser Apps gehört heute schon bei älteren Grundschulkindern zum Medienalltag. Für Eltern wird die Medienerziehung zunehmend schwieriger: Hilfreiche Tipps bekommen sie auf Elternabenden in Kindertageseinrichtungen und Schulen, zu denen die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und die Stiftung Medienpädagogik Bayern anlässlich des Safer Internet Day am 11. Februar 2020 bayernweit einladen, um kostenlos über aktuelle Themen rund um das Internet zu informieren.
Für ein besseres Internet und mehr Sicherheit
„Together for a better internet“ lautet das Motto des Safer Internet Day. Der weltweite Aktionstag ist eine 2004 gegründete Initiative der Europäischen Union, die sich für mehr Online-Sicherheit und ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche einsetzt. In Deutschland wird der Tag von der EU-Initiative klicksafe organisiert und konzentriert sich dieses Jahr auf den Themenschwerpunkt „Idole im Netz. Influencer und Meinungsmacht“. Dabei geht unter anderem um folgende Fragen: Wie bilden sich Jugendliche ihre Meinung und welche Rolle spielen Influencer dabei? Wie kritisch konsumieren Jugendliche Inhalte auf Social Media – prüfen sie Inhalte gründlich, bevor sie einem Influencer folgen? Unter den Hashtags #checkwemdufolgst und #SID20 werden am 11. Februar viele Beiträge von den deutschlandweit veranstalteten Projekten in den sozialen Netzwerken zu finden sein.
Die BLM und die Stiftung Medienpädagogik Bayern beteiligen sich seit einigen Jahren mit unterschiedlichen Aktionen am Safer Internet Day, die von der Veröffentlichung neuer Ratgeberbroschüren bis zu Informationsveranstaltungen für Eltern reichen. Diese zweistündigen Elternabende machen die Faszination, die Medien auf Kinder ausüben, verständlich, zeigen aber auch die Verantwortung der Erziehungsberechtigten bei der Medienerziehung auf und unterstützen diese durch praxistaugliche Tipps. Gewählt werden kann aus unterschiedlichen Themenschwerpunkten, die altersgerecht angepasst sind. In knapp 30 Einrichtungen – von Kindergärten über Grundschulhorte und Schulen bis hin zu sonderpädagogischen Fördereinrichtungen – finden vom 11. bis 13. Februar entsprechende Elternabende statt.
Von Oberbayern bis Oberfranken: Eltern bei der Medienerziehung unterstützen
Gewählt haben die jeweiligen Einrichtungen in Bayern Themenschwerpunkte für alle Altersgruppen, z.B. „Handy und Smartphone“ für Eltern von sechs- bis zehnjährigen Kindern, „Internet“, „Soziale Netzwerke und Messenger“ oder auch „Cybermobbing“ für Eltern von 10-14-Jährigen. Die Veranstaltungsorte reichen von Oberbayern bis Oberfranken. Eine Liste mit den teilnehmenden Einrichtungen und Themenschwerpunkten ist hier zu finden.
Im Rahmen der unterschiedlichen Themenschwerpunkte geht es um Fragen wie Urheberrecht beim Hochladen von Fotos und Filmen, den respektvollen Umgang miteinander, die altersgerechte Nutzung von Apps und Messengerdiensten wie Whatsapp, den Sinn und die Notwendigkeit zeitlicher Grenzen für die Smartphone-Nutzung, den Jugendschutz und insbesondere auch um den Datenschutz. Denn bei den Datenschutzeinstellungen und der Preisgabe persönlicher Daten und Bilder fängt der sichere Umgang mit dem Internet häufig an.
Rolle der Influencer bei der Meinungsbildung
Mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt des Safer Internet Day („Idole im Netz“) hat sich die Landeszentrale schon auf der 25. Fachtagung des Forums Medienpädagogik im November 2019 auseinandergesetzt. Influencer wie Bibi, DagiBee oder Gronkh haben auf Social Media-Kanälen unzählige Follower und bieten Heranwachsenden mit ihren Bildern und Videos Orientierung und Identifikationsmöglichkeiten. Welche Bedeutung sie als mediales Vorbild für Kinder und Jugendliche haben, wurde auf der Fachtagung unter dem Motto #followme deutlich. Am Rande der Tagung hat blmplus bei Dr. Eveline Hipeli von der Pädagogischen Hochschule Zürich nachgefragt, wie sich die heutigen Influencer von früheren medialen Vorbildern aus Film und Fernsehern unterscheiden.
Ihre Antwort: vor allem durch die Nähe. Für die Eltern, so Hipeli, sei diese Nähe eine Herausforderung, denn: „(…) Sie kennen sich mit TikTok und ähnlichen Apps häufig nicht aus und können keine Medienkompetenz fördern. Sie wissen gar nicht, was das überhaupt bedeutet. Deswegen muss die Medienpädagogik hier Materialen bieten, die Eltern bestärken und mit Veranstaltungen aufklären, damit die Eltern einen guten Begriff von Medienkompetenz, von ihren Kindern und auch ihrer eigenen, bekommen.“
Mit der diesjährigen Aktion zum Safer Internet Day wollen die BLM und die Stiftung dazu beitragen, das Bewusstsein von Eltern und damit auch der Kinder und Jugendlichen für eine verantwortungsbewusste Mediennutzung – u.a. auch im Hinblick auf die Macht der Influencer – zu stärken.
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