20.12
Der perfekte Mix aus Theorie & Praxis – das Fortbildungsangebot der BLM
Seit 1990 veranstaltet die BLM Workshops für Volontäre und Jungredakteure des privaten lokalen Rundfunks in Bayern. Gab es 2014 noch 36 Workshop-Tage, hat sich das Fortbildungsangebot inzwischen mehr als verdreifacht: In 2017 sind an 113 Tagen Workshops für Radio- und TV-Volontäre sowie Redakteure geplant. Zum ersten Mal sollen auch Mitarbeiter aus Verkauf und Marketing geschult werden. Marie-Luise Orendi und Kerstin Prange haben einen Blick zurück und einen Blick nach vorne geworfen.
Steigende Nachfrage bei Blockkursen für Volontäre
Von 2004 bis einschließlich 2014 kooperierte die BLM mit der Medien Praxis Nürnberg, die insbesondere die Organisation und Durchführung der Grundkurse für Radiovolontäre übernommen hatte. Da die Medien Praxis 2014 aufgelöst wurde, hat die BLM wieder selbst die Organisation der Workshops für Radio-Volontäre übernommen und im Zuge dessen das Konzept überarbeitet. Seitdem steigt die Anzahl der angebotenen Workshops stetig an.
Zunächst lag dies 2015 an der Erweiterung der Angebote für den Hörfunk. Inzwischen ist der Anstieg jedoch auf eine wachsende Nachfrage der lokalen Sender zurückzuführen. Auch von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Blockkurse erhält die BLM regelmäßig Feedback und kann so die Workshops weiter optimieren. Hier einige Feedback-Beispiele von Volontären im TV-Blockkurs III aus diesem Jahr:
Journalistische und handwerkliche Grundkenntnise vermittelt
2016 wurde das Angebot von drei auf vier jeweils zweiwöchige Blockkurse für die Radio-Volontäre ausgebaut. Drei 14-tägige Blockkurse wurden für TV-Volontäre angeboten. Die Vermittlung journalistischer und handwerklicher Grundkenntnisse wie beispielsweise Moderation, Interview oder Medienrecht steht in den Blockkursen im Mittelpunkt.
Hinzu kommen aber auch Themen wie z. B. der Einsatz von Social Media im Lokalradio und -fernsehen. Jeder Blockkurs setzt sich aus neun unterschiedlichen Workshops zusammen, die entweder ein- oder zweitägig sind.
Blockkurs Digitaljournalismus: Von Community Building in sozialen Netzwerken bis hin zu Mobile Reporting
Auch der einwöchige Blockkurs „Digitaljournalismus“ für Radio- und TV-Volontäre war 2016 wieder ausgebucht. In dem Blockkurs geht es darum, durch geeignete Tools, Quellen, soziale Netzwerke und Plattformen die Zielgruppe optimal anzusprechen und zu erweitern. Der einwöchige Blockkurs erfreut sich inzwischen immer größerer Beliebtheit und wird deshalb 2017 zwei Mal angeboten.
Zum Digitaljournalismus gehört auch das Mobile Reporting, das z.B. 2015 im Mittelpunkt eines Workshops stand. Wie so ein Workshop läuft, darüber haben wir im Blog schon einmal berichtet.
Im Herbst 2016 gab es weitere ein- und zweitägige Workshops, die sich an Jungredakteure, Redakteure und Führungskräfte richteten. Es wurden zwei Workshops für Mitarbeiter von Radio- und TV-Stationen zu den Themen „Social Media in Redaktionen erfolgreich nutzen“ und „Feedbacks und Mitarbeitergespräche RICHTIG führen“ angeboten.
Ausnahmesituationen meistern
Ein wichtiger thematischer Schwerpunkt wurde mit dem Workshop „Breaking News“ gesetzt, der sich inhaltlich mit Krisensituationen und der Berichterstattung im Ausnahmezustand befasste.
Da diese Situationen meist dann eintreffen, wenn der Großteil der Lokalredaktion ins Wochenende startet und nur noch ein kleines Team die aktuelle Berichterstattung gewährleisten muss, kann es jedes Redaktionsmitglied treffen. In dem Workshop wurden konkrete Handlungsanweisungen und Ideen für Darstellungsformen vermittelt, die die Redakteure in Breaking News-Situationen anwenden können.
Manchmal kann während einer Workshop-Übung auch der Ernstfall eintreten, so zum Beispiel im Breaking News-Workshop 2016 mit Bert Helbig: In Straubing brennt am Freitagabend um kurz nach 17 Uhr das historische Rathaus.
Auch im Workshop „Reporter on location“ für junge Fernsehmacher ging es darum die schwierige Aufgabe zu meistern, plötzlich in Situationen mit unklarer Faktenlage als Reporter die Aufgabe zu bekommen vor der Kamera die Geschehnisse und die Stimmung vor Ort zu beschreiben.
In vielen „Live-on-tape“-Übungen zeigte sich, dass es gar nicht so leicht ist, die richtige Balance zwischen direkter Ansprache des Publikums und dem Einbeziehen von Betroffenen oder Experten zu finden.
Workshop-Planung: Fortbildungsangebot wird 2017 ausgebaut
Auch in 2017 ist es wieder Ziel der BLM, dass alle Volontäre, die sich für einen Blockkurs anmelden, auch berücksichtigt werden können. Auf Grund der Anmeldezahlen im vergangenen Jahr sind für 2017 wieder vier Radio-Blockkurse und drei Blockkurse TV geplant.
Der Blockkurs „Digitaljournalismus“ wird 2017 wegen der steigenden Bedeutung von Social Media und Online-Journalismus auch für die lokalen Rundfunkanbieter zwei Mal angeboten.
Weitere ein- und zweitägige Workshops für Volontäre im 2. Ausbildungsjahr und Redakteure werden im Laufe des Jahres geplant und angeboten.
Erstmals sollen auch jeweils eintägige Fortbildungsangebote für Mitarbeiter der lokalen Rundfunkstationen aus dem Marketing und Verkauf angeboten werden sowie jeweils zwei Workshops zum Thema „Archivierung“ und „Bürgermedien“.
Zur Terminübersicht und zur Anmeldung zu den Blockkursen für Radio- und TV-Volontäre sowie dem Blockkurs Digitaljournalismus geht’s hier. Impressionen aus diesem Jahr gibt es in unseren Fotogalerien.
Weitere Informationen:
Neben den BLM-Workshops für die Mitarbeiter im privaten Rundfunk fördert die BLM im Bereich Aus- und Fortbildung auch andere Aus- und Fortbildungsinstitutionen wie die Bayerische Akademie für Fernsehen (BAF), die Akademie für neue Medien in Kulmbach und die Deutsche Journalistenschule.
Für alle, die erstmal nur wissen, dass sie „was mit Medien“ machen wollen, gibt es in München und Nürnberg die Aus- und Fortbildungskanäle afkm94,5, afk tv und afk max, bei denen das Radio- und Fernsehmachen ausprobiert werden kann.
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