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11.06

Streaming-Plattform Joyn: „Lokalkolorit als Vorteil“

von Lisa Priller Gebhardt unter TV

Am Medienstandort München tut sich was: Im achten Stock des Munich City Towers, direkt an der Donnersberger Brücke, entsteht seit einem Jahr „Joyn“, das neue Streaming-Angebot der beiden Senderfamilien ProSiebenSat.1 und Discovery. 260 MitarbeiterInnen arbeiten für die neue Plattform, die aus dem bestehenden Angebot 7TV hervorgeht. Der Startschuss soll im Juni fallen. Geschäftsführer der neuen Plattform sind Alexandar Vassilev und Katja Hofem. Sie haben Blmplus erste Details verraten.

Katja Hofem und Alexander Vassilev haben erste Details zu Joyn verraten. Foto: Joyn

Was bietet Joyn?

Herzstück zum  Start sind die Livestreams von über 50 TV-Sendern. Neben den Sendern der beiden Joint-Venture-Partner sind auch die Kanäle von ARD und ZDF im Angebot. Weitere Partner sind unter anderem Welt, Nickelodeon und Bloomberg.

„Insgesamt sind auf Joyn dann 67 Prozent des deutschen TV-Angebots zu sehen“, sagt Geschäftsführerin Katja Hofem. Zudem gibt es ein umfangreiches On-Demand-Angebot an eigenproduzierten Serien, Shows sowie exklusiven Previews. Rund 40 Formate werden bereits sieben Tage vor der Fernsehausstrahlung sowie weitere 30 Tage abrufbar sein.

Was wird der USP von Joyn?

Um sich von Netflix und Amazon abzuheben, will Joyn mit bekannten lokalen Gesichtern zusammenarbeiten. „Wir haben es mit einem sehr starken Wettbewerb zu tun, dem wir mit einem unverwechselbaren Angebot begegnen wollen“, erläutert Alexandar Vassilev. „Das Lokalkolorit ist unser großer Vorteil“, ergänzt Katja Hofem. „Unsere Produktionen müssen nicht so aussehen, dass sie überall auf der Welt funktionieren“, fügt sie hinzu. Insgesamt zehn Eigenproduktionen kündigen die beiden Geschäftsführer an.

Dazu zählt die dritte Staffel der Serie „Jerks“ mit Christian Ulmen und Fahri Yardim sowie die neue Produktion „Die Läusemutter“ (AT). Ende 2019 werden auch Originals wie die mit ProSieben koproduzierte Serie „Check Check“ (AT) mit Klaas Heufer-Umlauf und „Frau Jordan“ mit Katrin Bauerfeind exklusiv bei Joyn verfügbar sein. Ebenfalls erst zum Ende des Jahres werden die Inhalte von Maxdome und der Eurosport Player integriert.

Wie ist das Angebot strukturiert?

Joyn: Streaming-Plattform mit Lokalkolorit. Foto: Joyn

Die Benutzeroberfläche ähnelt der von den etablierten Plattformen. Die Handhabung ist intuitiv. Es gibt Empfehlungen, Sortierungen nach Genres, Livestreams und Zugang zu den verschiedenen Mediatheken. Zusätzlich gibt es kuratierte Themenchannels auf der Seite. Zum Start sind „Motor Trend“ und „Food Network“ mit ihrem Angebot dabei.

Wie ist Joyn zu sehen?

Joyn ist über Smartphones, Tablets, Web und Smart-TVs verfügbar. Nutzer können Inhalte kostenlos und ohne Registrierung auf iOs und Android-fähigen Geräten sowie im Web und über Smart TVs abspielen. Ziel ist es, eine umfassende deutsche Streaming-Plattform senderübergreifender Inhalte zu schaffen. Bis zum Winter kommen kontinuierlich neue Features und Inhalte hinzu.

Mit wem konkurriert Joyn?

In Deutschland sind es vorrangig TV Now, Amazon, Netflix Sky Ticket, Magenta. Weitere internationale Konkurrenten stehen in den Startlöchern: Disney, Apple und Warner. Maxdome, der Eurosportplayer sowie das Vorgänger-Portal kommen laut Unternehmen derzeit auf rund 3,3 Mio Nutzer. ProSiebenSat.1-CEO Max Conze hat zu Beginn des Projektes angekündigt, man wolle die „führende lokale Streaming-Plattform für Deutschland“ werden. Angepeilte Nutzerzahl: zehn Millionen Nutzer bis 2021.

Was kostet die Nutzung?

Joyn startet zunächst als kostenfreies Angebot, das allerdings Werbung beinhaltet. Wie hoch der Preis für den im Winter geplanten Premium-Bereich sein wird, geben die beiden Geschäftsführer erst später bekannt. Sie verraten nur soviel: „Es wird ein attraktiver Preis sein“, kündigt Hofem an. Das so genannte Freemium-Modell, eine Mischung aus Kostenlos-Angebot und Bezahlinhalten wird sich vermutlich an der Preisgestaltung der Konkurrenz orientieren.  TV Now von der Mediengruppe RTL bietet den nachträglichen Abruf von Sendungen kostenlos an, das Premium-Angebot kostet 4,99 Euro im Monat.

 

 

 

 

 

Ein Kommentar

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Ein Kommentar zu: Streaming-Plattform Joyn: „Lokalkolorit als Vorteil“

  1. Matthes sagt:

    Im Bereich lineares Streaming steht man nun auch in Konkurrenz zu Zattoo und Waipu TV. Ich finde es richtig gut, dass Joyn das Angebot über alle relevanten Plattformen verbreitet und zudem keine Registrierung notwendig ist. Persönlich fehlen mir derzeit noch 3sat und Arte – aber die folgen sicher noch.

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