Schulradiotag 2014: „Radio macht wirklich Spaß“

Vom Smartphone-Reporting bis zur Live-Radio AG: Beim Schulradiotag am 25. Juli in der BLM in München haben rund 150 Schüler und Lehrkräfte Lust auf’s Radiomachen an ihrer Schule bekommen. Was die einen noch lernen wollen, haben die anderen schon ausprobiert. Drei Schulradiogruppen aus Bayern wurden mit dem Schulradiopreis 2014 belohnt. „Wo fängt das Sprechen an?“, fragt Sprechtrainerin und Moderatorin Jutta Meinzinger in die Runde. Ein Schüler hebt zögerlich den Arm und meint: „Im Gehirn?“ Nein, für das Sprechen brauchen wir unseren ganzen Körper als Resonanzkörper, erfahren wir. Die richtige Atemtechnik sei entscheidend. Heute vormittag lernen erfahrene und künftige Schulradiogruppen aus ganz Bayern, wie das so ist, das Radio machen. Zum BLM-Schulradiotag 2014 sind aber auch viele interessierte Lehrkräfte gekommen, die das BLM-Projekt Schulradio Bayern kennenlernen und bald selbst einmal auf Sendung gehen wollen. Seit 2002 bietet das Projekt der BLM bayerischen Schulradios eine Plattform, auf der Beiträge veröffentlich werden können. Die Schulradiocoaches werden von der BLM geschult und finanziert

Danilo Dietsch zeigt das Smartphone-Reporting. Foto: BLM

Radiobeiträge zu produzieren geht heute – im Zeitalter von Smartphone und Tablets – viel leichter als früher, erklärt Danilo Dietsch, der das „Smartphone Reporting für Schulradios“ demonstriert. Vom einfachen Aufsteckmikro bis zur Schnitt-App werden die Hilfsmittel vorgeführt. Das ist gleichzeitig die Premiere für die Schulradio-Box, die interessierte Lehrkräfte kostenlos bei Schulradio Bayern bestellen können. Gefördert vom Verband Bayerischer Lokalrundfunk, soll die Schulradio-Box den Einstieg erleichtern. Neben dem technischen Equipment und Software sind rechtliche, radiojournalistische und organisatorische Informationen enthalten. Im Foyer und in den Sitzungssälen der BLM ist heute „fullhouse“. In der einen Ecke lässt sich eine Redaktionskonferenz miterleben, in der nächsten wird gerade ein Live-Beitrag gebastelt, und im großen Sitzungssaal erfährt der Radionachwuchs im Alter von acht bis sechszehn Jahren von den Schulradio-Coaches alles Wissenswerte über Ausstattung, Moderation, die Arbeit der Radioredakteure und die Musikplanung im Radio. Zwischendurch können sich Neulinge und „alte Schulradio-Hasen“ unter den Lehrkräften im Lehrercafé austauschen. Mit der Preisverleihung des Schulradiopreises 2014 gibt’s dann mittags einen weiteren Höhepunkt. Das Katherl-Radio des Katharinen-Gymnasiums in Ingolstadt gewinnt einen Technik-Gutschein für 500 Euro für ihren gelungenen Beitrag über einen Besuch im Tierheim.

Ein weiterer Technik-Gutschein geht an die Podcast AG der Mittelschule Miesbach für den Beitrag  „900 Jahre Miesbach“.

Und den Sonderpreis des Bayerischen Kultusministeriums in Höhe von 1.000 Euro für einen Schulradio-Coach bekommt Radio Emil vom Emil-von-Behring-Gymnasium in Spardorf. Die vier Schüler und Schülerinnen haben sich zu einer ganz besonderen „Reise in die Wellucken“ aufgemacht und Einwohner eines Weilers vor’s Mikro geholt, die ohne Wasserversorgung und Handy glücklich sind.

Nach dem Mittagessen steht dann der Studiobesuch beim Münchner Ausbildungssender afk M94,5 an: Dort wird live gesendet. Die Praxis zeigt, was die Moderatorin des Schulradiotags, Ariane Eiglsberger (Radio Arabella), nach der Preisverleihung angekündigt hat: Hoffentlich hätten viele Lust bekommen, ein eigenes Schulradio auf die Beine zu stellen, denn „Radio macht wirklich Spaß“.