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22.06

Lokalrundfunktage 2018: Innovationen, Chancen & Visionen

von Beate Hones unter Radio

Radio ist tot – das hat Futurist Ben Hammersley erst im März auf den Radiodays Europe 2018 verkündet und im gleichen Atemzug beruhigt, indem er meinte: Audio reicht aus! Aber hat er damit recht? Ist der aktuelle Audioboom nicht vielmehr eine Chance für Radio? Die Lokalrundfunktage 2018 am 3. und 4. Juli in Nürnberg zeigen, welche Möglichkeiten sich für Radio im „goldenen Audio-Zeitalter“ ergeben und wie auch lokale Sender davon profitieren können.

Wie sich Radio verändern muss – Keynote der Lokalrundfunktage 2018

James Cridland wird auf den #LRFT18 die Keynote halten. Foto: MTM GmbH

Die Keynote hält Radiofutorologe James Cridland. Er zeigt, wie sich Radio verändern muss, um sich den neuen Hörgewohnheiten anzupassen und so der Konkurrenz durch Podcasts und individuelle Playlisten auf Streamingdiensten standhalten zu können.

Und auch die Programminhalte müssen sich verändern. Viele werden es selbst kennen: Wenn morgens der Wecker der Smartphones klingelt, werden auch gleich die neuesten Nachrichten, das Wetter und die aktuelle Verkehrslage abgerufen. Was kann Radio also bieten, was Smart Devices mit News-Apps und Push-Nachrichten nicht können?

Wie können lokale Nachrichten an Relevanz für die Hörer gewinnen? Und wie können Sender mit Musik überzeugen, wenn sich jeder seine individuelle Playlist bei Spotify, Deezer oder Amazon zusammenstellen kann – ganz nach den persönlichen Vorlieben? Darüber diskutieren Radioexperten auf den Lokalrundfunktagen 2018. Im Video könnt ihr sehen, was euch erwartet.

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Weiteres Thema auf den Lokalrundfunktagen: Smart Speaker. Durch sie wird der Audioboom gefördert. Seit Alexa, Google Home & Co. in unseren Wohnzimmern Einzug halten, hören wir plötzlich wieder mehr zu. Sender können Smart Speaker-User erreichen, wenn sie eigene Skills entwickeln. Und sie können selbst Nutzen aus den Sprachassistenten ziehen. Außerdem werden auf den Lokalrundfunktagen neue Erlösmodelle für das Radio und die besten Radioaktionen 2018 vorgestellt. Schauspieler und Coach Lutz Herkenrath präsentiert, wie man sein Gegenüber durch Ausstrahlung überzeugen kann.

Neue Formate im Lokalfernsehen

Aber nicht nur der Audiomarkt ist in Bewegung. Beispiele u.a. aus dem europäischen Ausland zeigen, wie im Lokalfernsehen neue Formate umgesetzt werden. Außerdem geht es darum, wie wichtig Wahlberichterstattung auf lokaler Ebene ist – nicht nur während einer Wahl, sondern vielmehr im Vorfeld: Lokalfernsehen macht Politik transparent, indem es den Zuschauern die Auswirkungen der Politik in ihrem unmittelbaren Umfeld verdeutlicht.

Innovativ zeigt sich auch die Recherche und Themenfindung im TV-Sektor. Sender gründen Innovationsredaktionen und betreiben mit geringem Aufwand Marktforschung, um herauszufinden, was die Zuschauer tatsächlich sehen wollen. Wie diese Themen dann auch gekonnt auf Facebook, Twitter & Co. platziert werden, zeigt der Social Media-Workshop am Lokalrundfunktage-Mittwoch.

Local Web Conference  mit Jodel-COO Tim Schmitz

Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr die Local Web Conference im Rahmen der Lokalrundfunktage statt. Am 4. Juli richtet sich der Fokus vor allem auf die Fragen, mit welchen Strategien und Innovationen Medienhäuser zukünftig im Lokalen erfolgreich sind. Die Keynote hält Tim Schmitz, COO von Jodel, der location-based Social Media App. Michael Schmid von der Allgäuer Zeitung zeigt, wie Verlage als Podcastproduzenten den Audiomarkt für sich entdecken, Rachel Oldroyd von The Bureau Local aus den UK, wie investigativer Datenjournalismus im Lokalem zu Erfolg führen kann.

Alle Infos zum Programm der Lokalrundfunktage und der Local Web Conference finden Sie hier. Der Hashtag für die Lokalrundfunktage lautet #LRFT18.

Ein Kommentar

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Ein Kommentar zu: Lokalrundfunktage 2018: Innovationen, Chancen & Visionen

  1. Matthes sagt:

    Aus meiner Sicht kann Radio mit Emotionen und lokalen Informationen punkten. Das können Spotify & Co. noch nicht; aber gerade deshalb sollten Radiosender ihre Inhalte und moderierten Sendestrecken nicht noch weiter reduzieren. Das gilt auch für die neuen Programme, die auf DAB+ mitmischen wollen.

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