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27.07

Digitalradio: neues DAB-Versorgungskonzept in Bayern

von Peter Hofmann unter Radio

Digitalradio ist in Bayern bereits Gegenwart und keine Zukunftsmusik mehr. Die DAB-Versorgung wird gerade auf neue Füße gestellt, damit 2019 alle lokalen UKW-Programme auch eine digitale Kapazität mit regionalem Zuschnitt erhalten und dann im Simculcast-Betrieb laufen. Die digitale Versorgung über den DAB+-Standard wird in vielen Fällen deutlich größer als bei UKW ausfallen.

Digitalradio in Franken

DAB-Versorgung wird in Bayern auf neue Füße gestellt. Foto: digitalradio.de

Franken goes digital: Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien hat am 1. Juni die Simulcast-Verbreitung der fränkischen Lokalradios genehmigt. Das bedeutet: Im Norden von Bayern werden insgesamt 14 lokale UKW-Programme auch über DAB+ in den Netzen Unterfranken (10A), Mittelfranken (8C) und Oberfranken (10B) verbreitet. Das ist bereits für Mittelfranken der Fall mit Radio 8 und Radio Galaxy aus Ansbach. In Unterfranken senden bereits Radio Charivari Würzburg, Radio Gong Würzburg und Radio Primaton im Simulcast-Betrieb.

In Oberfranken sind aufgeschaltet: Radio EINS Coburg, Radio Plassenburg, Kulmbach, und Radio Mainwelle aus Bayreuth. In Kürze werden folgen: Radio Primavera und Radio Galaxy aus Aschaffenburg, Radio Bamberg, Radio Galaxy Oberfranken sowie Radio Euroherz und extra radio aus Hof. Die Empfangsbedingungen sind unter digitalradio.de einzusehen.

Damit ist der erste Schritt im Rahmen der Kooperation von Bayerischem Rundfunk und BLM beim DAB-Netzbetrieb in Bayern umgesetzt. Bis Anfang Oktober soll eine weitere Kapazität in Unterfranken mit dem neuen Jugendprogramm hashtag# belegt werden. Anfang Dezember sollen die derzeit gemeinsam sendenden Programme Radio Euroherz und extra radio jeweils eine 24-Stunden-Kapazität im DAB-Netz Oberfranken bekommen.

Landesweite Versorgung

Zusätzlich werden in den DAB-Netzen Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken folgende landesweite Hörfunkprogramme verbreitet: Rock Antenne, Absolut HOT und Kultradio. Das Jugendradio Galaxy hat seine landesweite Digitalradio-Verbreitung am 30.Juni 2017 eingestellt. Im Gegenzug werden regionale Hörfunkprogramme mit einem Galaxy-Mantel über DAB+ ausgestrahlt. In Unterfranken ist das zum Beispiel Radio Galaxy Aschaffenburg, das mit Hilfe von DAB eine unterfrankenweite Versorgung erhält. egoFM soll ab 1. September die freie landesweite Kapazität belegen, die durch den Wegfall von Radio Galaxy entstanden ist.

Antenne Bayern wird seit 1. Juli 2017 über das DAB-Netz Bayern 11D verbreitet. Das neue landesweite Netz besteht aus 48 Sendeanlagen und garantiert im Vergleich zum DAB-Netz Bayern 10D, das Ende August auch im Süden abgeschaltet wird, eine deutlich bessere Versorgung.

Was ist für den Süden Bayerns geplant?

Die DAB-Programme Rock Antenne, Absolut HOT und Kultradio werden bis August 2017 vom bayernweiten DAB-Netz 10D in die Netze Oberpfalz-Niederbayern 12D und Oberbayern-Schwaben 10A wechseln.

Das regionale DAB-Netz Oberpfalz-Niederbayern soll ab Mitte 2018 in zwei eigenständige Netze für die Oberpfalz und Niederbayern aufgeteilt werden. In jedem dieser DAB-Netze sollen sechs regionale Hörfunkprogramme, meist im Simulcast-Betrieb, laufen.

Neue Netze im Allgäu und im Oberland-Südostbayern

Für das Netz Oberbayern-Schwaben 10A plant die BLM derzeit keine regionalen DAB-Programme. Es werden aber DAB-Netze im Allgäu und in der Region Oberland-Südostoberbayern durch Bayern Digitalradio (BDR) geplant. Die Inbetriebnahme dieser DAB-Netze soll am 1. November 2018 starten.

Mit der Inbetriebnahme der südlichen Netze wären insgesamt elf regionale Digitalradio-Netze in Betrieb, die für eine flächendeckende DAB-Versorgung in Bayern sorgen.

Umstellung von UKW auf Digitalradio

Sollte das neue DAB-Konzept in Bayern erfolgreich umgesetzt sein, könnte die Umstellung von UKW auf Digitalradio in Bayern beginnen.

Allerdings ist die Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks in einigen anderen Bundesländern noch nicht so weit entwickelt. Die Verständigung der Bundesländer auf eine gemeinsame Vorgehensweise ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Migration von UKW auf DAB in Deutschland.

Hilfreich könnte dafür die gesetzliche Festlegung sein, dass nur noch Hörfunkempfänger mit digitalem Empfangsteil produziert werden dürfen. Und natürlich müsste auch die Autoindustrie mitziehen, um den DAB-Empfang im Auto zum Standard werden zu lassen.

2 Kommentare

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2 Kommentare zu: Digitalradio: neues DAB-Versorgungskonzept in Bayern

  1. Pascal Bergmann sagt:

    Eine Frage: Ihr schreibt, dass in Kürze die fehlenden Sender aufgeschalten werden.
    Welchen Zeitraum kann man hier erwarten? Nächste Woche/n? Oder nächsten Monat?

    • Peter Hofmann sagt:

      Sehr geehrter Herr Bergmann,

      die fehlenden Programme in den Netzen Unterfranken 10A und Oberfranken 10B wurden am Montag, den 31.07.2017 aufgeschaltet.

      Herzliche Grüße

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