BLM-Kindertag 2014 – Action, Muffins und Medienkompetenz

Da rührte sich was, auf dem BLM-Kindertag am 19. November. Das Kindertagsteam hatte ein buntes Programm für die Sprösslinge der BLM-Crew zusammengestellt, die vom Medienführerschein  über die Kindermedienratssitzung bis zur Selbstverteidigung alles begeistert mitmachten.

Willkommensgruß am Eingang. Fotos: Tanja Nagel/BLM

Mit Muffins, Croissant und Butterbrez’n lässt sich der Tag gut beginnen. Mit Schnitzel, Würstel und Schokopudding ging’s mittags weiter – aber der BLM-Kindertag war für den Nachwuchs im Alter von vier bis dreizehn Jahren weit mehr als ein Schlemmertag. Die Programm-Mischung aus Action, Muffins, Muße und Medienkompetenz begeisterte alle.

Logisch: Man bekommt schließlich nicht alle Tage einen Schnupperkurs in Selbstverteidigung angeboten, darf den Medienführerschein machen, den Sender „Schul-TV“ in einer Kindermedienratssitzung genehmigen und zur Krönung dann auch noch Elektroauto fahren.

Medienführerschein Bayern für die BLM-Kinder

Um 8 Uhr morgens, wenn sonst nur einige Büros besetzt sind, erobern die Kinder bereits den Kicker im Foyer, die Kleinsten spielen im Gartensaal und die Größeren probieren den Fahrstuhl aus. Großzügig zeigen die Älteren, die bereits das zweite Mal beim Kindertag dabei sind, den Jüngeren, wie’s mit dem gläsernen Fahrstuhl bis ins 2. Obergeschoss hinaufgeht. Danach heißt es erst einmal „Frühstück im Betriebsrestaurant“, dessen Team sich große Mühe gegeben hat, alle Kinderwünsche zu erfüllen. Das bringt Leben in die Bude, und die Kinder können sich stärken, um sich für den „pädagogischen Teil“ des Kindertags zu wappnen: ein Modul des Medienführerscheins Bayern zu absolvieren.

Es ist angerichtet, das Frühstücksbuffet am Kindertag.

Ein bisschen Medienkompetenz-Vermittlung ist für die BLM selbstverständlich: Während die Grundschüler das Modul Fernsehhelden kennenlernen, beschäftigen sich die Älteren mit Castingshows und „coolen Superstars“! Auch wenn manches durcheinander gerät (Chuck Norris in der Jury einer Castingshow?), sind die Arbeitsblätter schnell erstellt. Die Kinder wissen viel und scheinen die TV-Shows auch kritisch zu sehen. Allerdings wird auch klar, dass das klassische Fernsehen zumindest in den weiterführenden Schulen nicht mehr so im Vordergrund steht, sondern YouTube an Bedeutung gewinnt.

Cooler Selbstverteidigungskurs

Während sich die Vorschulkinder am späten Vormittag in musikalischer Früherziehung üben, können die anderen (ab 8 Jahre) lernen, sich erfolgreich selbst zu verteidigen. Die Jungen stürmen begeistert die Treppe zum Keller herunter und ein Mädchen traut sich trotz der männlichen Übermacht auch. Wer nach einer halben Stunde immer noch rumzappelt und offenbar zu viel Energie hat, muss einfach zehn Liegestützen machen. Das wirkt! Beeindruckend auch der weiße Ju-Jutsu-Anzug des Kursleiters, der wie alle anderen Mitglieder des Kindertagteams übrigens auch aus der Belegschaft stammt. Gut, dass es nach diesem anstrengenden Vormittag ein opulentes Mittagsmahl für die Kids gibt.

Wenn der Kinder-Medienrat tagt

Schul-TV wird vom Kindermedienrat streng begutachtet.

Nach dem Mittagessen wird im Großen Sitzungssaal heiß diskutiert: Im Rahmen einer Kinder-Medienratssitzung sollen die Vier- bis Dreizehn-Jährigen das Programm Schul-TV genehmigen. Eigentlich stören sie aber durchweg alle geplanten Inhalte. Die Kategorien Top Girl/Top Boy/Top-Lehrer könnten verletzend für andere wirken, weil dann immer nur die „Schönen“ und „Coolen“ gewählt werden.

Schulnachrichten? Gibt es zu wenige, meint der BLM-Nachwuchs. Man könnte aber Nachrichten von Schulen in anderen Ländern bringen. Videos? Werden nur unter bestimmten Bedingungen zugelassen. Es soll zum Beispiel keine Werbung zu sehen sein. Chats? Die werden zugelassen. Die Gefahr des Cybermobbing haben die Kinder eher für die Kategorien Top Girl/Top Boy gesehen. Auch die Charts mit den „Interpreteten“ werden zugelassen.

Nachdem die ersten gedanklich ausgestiegen sind und durch wildes Stuhldrehen auffallen, kommt die Sitzungsleiterin schnell zum Ende und lobt die Kinder für ihr tolles Hintergrundwissen und ihre lebhafte Teilnahme. Erstaunlich: Der elfjährige Sitzungsleiter, dem eine Vierjährige als Stellvertreterin assistiert, wusste genau zu berichten, was die BLM für Aufgaben hat.

Einmal mit dem Elektroauto fahren

Abdüsen mit dem Elektroauto.

Am Nachmittag haben die Kinder immer noch genug Energie, in kleineren Gruppen Fußball zu spielen, zu kopieren, zu frankieren oder an einem Schrei-Contest teilzunehmen. Tolle Aufgabe: Wer erzielt die höchsten Dezibel-Werte beim Schreien? Da gibt’s ganz schön was auf die Ohren für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kindertags-Teams, dem an dieser Stelle unser herzlicher Dank gilt.

Alle Angebote werden dankbar angenommen. Und fast jeder will alles mitmachen. Besonders das Elektroauto sorgt für begeisterte Reaktionen. Wer darf zuerst eine Runde mitfahren? Wer muss noch warten? Die Wartepause wird mit einem Grimassen-Wettbewerb überbrückt. Als der Kindertag gegen 16 Uhr zu Ende geht, wollen die meisten unbedingt noch bleiben. Aber jeder Arbeitstag, auch ein solch besonderer, geht einmal zu Ende.