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07.04

„Rollmops brauche ich schon länger nicht mehr“ – 60 Fragen zum 60. Geburtstag an Siegfried Schneider

von Bettina Pregel unter Inside

Jetzt wird’s persönlich! Nach dem Motto „Was Sie schon immer über Siegfried Schneider wissen wollten“ haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien 60 Fragen zu seinem 60. Geburtstag ausgedacht. Wir wissen nun: Der BLM-Präsident wollte immer schon Lehrer werden, braucht keinen Rollmops mehr und könnte in seinem zweiten Leben eine Musiker-Karriere mit bayerischen Wirtshaus-Couplets starten.

60 Fragen zum 60. Geburtstag

Siegfried Schneider_BLM_60

BLMplus: 60 Jahre – für Sie o.k. oder ab jetzt immer 59?   

Siegfried Schneider: Nein, 60 ist o.k. Man freut sich ja, wenn man älter wird.

Sekt oder Bier – was gibt es auf Ihrer Feier zu trinken?

Es wird beides geben, aber Schwerpunkt Bier.

Und am Tag danach: die „Konterhalbe“ oder Rollmops?

Rollmops brauche ich schon länger nicht mehr (lacht).

Bleiben wir mal beim Essen und Trinken: Coq au vin oder Schweinebraten?

Ich bin bodenständig und bevorzuge den Schweinebraten.

Mit Leidenschaft kochen

Das Kochen: Notwendigkeit oder Leidenschaft?

Das ist eher eine Leidenschaft.

Welches Feinschmeckermenü haben Sie ihrer Frau als erstes gekocht?

Oh je, das ist schon länger her. Ich denke, es waren Schweinemedaillons normannischer Art auf Apfelscheiben mit Calvados.

Das hört sich gut an. Konnte die coolste Kneipe an Ihrem Studienort Eichstätt da mithalten?

Die konnte sicher nicht mithalten, denn da gab’s nur Wiener Würstel, meistens kalt. Das war der Fuchs’n-Kare (Karl).

Die beste Kantine in Ihrem Berufsleben?

Die genieße ich hier in der BLM.

Apropos Berufsleben: Was wollten Sie als Kind werden?

Ich glaube, ich wollte immer schon Lehrer werden.

Warum?

Der Umgang mit Menschen war sicher ein Grund. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, jemals einen anderen Berufswunsch gehabt zu haben. Außer vielleicht Fußballprofi oder Schauspieler. Aber als ich realistischer wurde, ging’s zum Lehrer.

Das Highlight des Studentenlebens: die Schafkopfrunden

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Lebhaft in Erinnerung geblieben: die Schafkopfrunden aus dem Studentenleben.

Sie haben dann ja auch für das Lehramt an Volksschulen studiert. Was war das Highlight Ihres Studentenlebens?

Ich hab das Studium geschafft. Highlight? Vielleicht die Schafkopfrunden.

Gab es Momente, in denen Sie sich gewünscht haben, Sie wären Lehrer geblieben?

Eigentlich nicht. Ich bin schon jemand, der relativ gut abschließen und mit seinen Entscheidungen lebt. Ich kann mich jedenfalls an keinen Moment erinnern, in dem ich mir gewünscht hätte, lieber Lehrer geblieben zu sein.

Und was vermissen Sie heute am meisten: Schule, Landtag oder Ministerium?

Ich bin jetzt hier in der BLM, da fühle ich mich sehr wohl, mache meine Arbeit und habe kein Heimweh nach irgendwelchen früheren Stationen.

Welches Wort aus Ihrem Politikeralltag wollen Sie heute nicht mehr hören?

Das werden wir sorgfältig prüfen.

Sorgfältig geprüft wurde der Übergang vom G8 zum G9: Was wäre Ihnen denn lieber, wenn Sie heute noch einmal Abitur machen würden?

Ich war froh, als ich mein Abitur hatte. Drum wären mir auch acht Jahre genug gewesen. Also das G8.

Nicht jede Nockherberg-Pointe führt zu Glückgsgefühlen

Bleiben wir bei der Politik: Das Gefühl auf dem Nockherberg derbleckt zu werden?

Man freut sich, dass man erwähnt wird. Aber nicht jede Pointe führt zu Glücksgefühlen.

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Anlass für Ärger: das Sechzger-Spiel in Karlsruhe. Abstiegskampf geht anders.

Über was haben Sie sich zuletzt so richtig geärgert?

Ich habe mich geärgert, dass die Sechziger in Karlsruhe so kraft- und saftlos gespielt haben. Abstiegskampf geht anders.

…und gefreut?

Über die ersten Schritte meiner jüngsten Enkelin vor wenigen Tagen.

A propos Schritte: Der Wechsel vom Ministeramt an die Spitze der BLM war ….

… ein guter Schritt.

Nun sind Sie gerade für weitere fünf Jahre als BLM-Präsident wiedergewählt worden. Lassen Sie uns einen Blick auf Ihre Mediennutzungsgewohnheiten werfen. Radio oder TV – Was schalten Sie häufiger ein?       

Radio, das habe ich jeden Tag an.

Hören Sie Radio über UKW oder DAB?

Im Dienstwagen über DAB und sonst über UKW, aber auch über Internet. Ich nutze da alle Wege.

Mein eigener Radiosender würde „Querbeet“ heißen

Wie würde Ihr eigener Radiosender heißen?

Ich habe einen relativ breiten Musikgeschmack, von klassischer Musik bis zum bayerischen Couplet. Also „Querbeet“ wäre ein guter Name. Durchhörbarkeit ist nicht mein Ziel. Ich möchte es bunt gemischt haben.

Welche Radioprogramme sind in Ihrem Autoradio gespeichert?

Es sind natürlich unsere Privaten gespeichert, aber auch der Wettbewerber, der Bayerische Rundfunk mit seinen Programmen.

Und welche Fernsehprogramme liegen bei Ihnen zuhause auf welchem Platz der Fernbedienung?

Da bin ich wahrscheinlich so wie fast alle: Auf Platz eins die ARD, auf zwei das ZDF, auf drei der Bayerische Rundfunk, auf sieben ProSieben und dazwischen sind irgendwo RTL und Sat.1, also schon Mainstreamprogramme auf den ersten zehn Plätzen.

Was ist Ihre Lieblingssendung auf Ihrem „Heimatsender“ intv?

„Redezeit“, also längere Interviews mit interessanten Personen und Persönlichkeiten aus der Region.

Haben Sie ihr Smart-TV-Gerät ans Internet angeschlossen? Wenn ja, warum?

Ich hab’s angeschlossen, um es auszuprobieren, nutze das aber weniger. Ich weiß nur, dass meine Daten jetzt permanent übertragen werden.

Kinder sollten nicht nur digital und virtuell aufwachsen

Womit oder wobei können Sie sich privat am besten entspannen?

Am besten mit Spazierengehen. Ein bisschen Bewegung, aber nicht zu anstrengend.

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Familie und Heimat bedeuten ihm sehr viel.

Welche Rolle spielt dabei die Familie?

Die spielt eine große Rolle. Wenn ich zuhause bin, bemühe ich mich, möglichst viel Zeit mit meiner Frau und den Enkelkindern zu verbringen.

Ihr erster Gedanke, als Sie erfahren haben, dass Sie Opa werden?

Klasse! Ich habe mich echt gefreut darüber.

Und wann bekommen die Enkelkinder das erste Smartphone?       

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder nicht nur digital und virtuell aufwachsen, sondern ich lege großen Wert auf Bewegung und Musik.

Telefon, Mail oder WhatsApp: Worüber läuft die Familienkommunikation?

Telefon und mittlerweile auch WhatsApp.

Und im Urlaub: Bleibt das Smartphone da aus?

Nein. Das führt zu dem einen oder anderen Rüffel durch die Frau. Aber wenn man so lange politisch immer erreichbar sein musste, ist das zu einer Gewohnheit geworden.

Wanderurlaub, Relaxen am Strand oder Städtetrip?

Mit den Kindern war es der Strandurlaub, das Relaxen. Mittlerweile gehe ich zum Wandern in Südtirol und ab und zu mal ein Städtetrip.

Im Urlaub schon mal Fußballstadien besucht?

Ich habe mal in Südafrika zwei Stadien besucht, aber das war dienstlich.

Vom Mittelstürmer zum klassischen Vorstopper

Was war denn der Höhepunkt ihrer eigenen aktiven Fußballkarriere?

Ich war in der Jugend relativ erfolgreich als Mittelstürmer und im Seniorenbereich ging es dann immer weiter nach hinten. Am Schluss war ich dann klassischer Vorstopper.

Und heute als Zuschauer: Grünwalder Stadion oder Allianz Arena?

Gott sei Dank spielen die Löwen in der zweiten Liga in der Allianzarena, wobei das Herz eines Löwen natürlich für das Grünwalder Stadion schlägt.

Welche drei ehemaligen Jugendspieler von 1860 hätte der Verein aus heutiger Sicht besser nicht ziehen lassen sollen?

Kevin Volland, mindestens einen der Bender-Brüder, und so, wie es sich entwickelt, auch den Ju Weigl.

Sechzger-Legende Thomas Häßler tritt derzeit im Vox-Format „Ewige Helden“ gegen andere ehemalige Profisportler an. Können Sie ihn dazu beglückwünschen?

Oh je! Häßler war erfolgreich als Fußballer, ein toller Fußballer: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“

Bleiben wir bei den Sport- und Freizeithelden. Wie halten Sie sich selbst heute fit?

Durch Wandern und ab und zu Nordic Walking.

Ein Meister bayerischer Wirtshaus-Couplets

Und was macht die Musik: Greifen Sie noch ab und zu zur Gitarre?

Gerne. Das ist ein Stück Erholung für mich. Ich spiele ja noch in einer Band mit einigen Münchner Freunden. Das macht Spaß!

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Greift gern spontan zur Gitarre: hier bei einer Veranstaltung mit dem US-Generalkonsulat.

Wie oft standen Sie mit Ihrer ersten Band auf der Bühne?

In unserer intensivsten Phase waren das etwa 70 – 80 Auftritte pro Jahr. Wir waren ja eine klassische Tanzband und sind jedes Wochenende über die Dörfer gezogen.

Haben Sie auch auf Hochzeiten gespielt bzw. die Hochzeitsgesellschaft unterhalten?

Als Unterhalter weniger, ich konnte nie so richtig Witze erzählen. Als klassischer Hochzeitslader war ich nicht geeignet. Aber ich mach jetzt mit einem Freund zuhause bayerische Wirtshaus-Couplets.

Welche Rolle spielt die Musik heute in Ihrem Leben?

Eine sehr große. Die Musik macht mir Freude. Ich übe regelmäßig auf meiner Gitarre, und alle zusammen üben wir einmal im Monat. Manchmal haben wir auch einen Live-Auftritt, immer für ein gutes Projekt.

Welches Lied haben Sie denn am allerhäufigsten gesungen?

Clearwater-Revival-Songs von “Proud Mary” bis “Bad Moon Rising”.

Ihr Favorit: Django Reinhardt oder Django Asül?

Django Asül liebe ich. Wobei ich weiß, dass Django Reinhardt ein ganz begnadeter Musiker war. Aber Django Asül, der ist einfach klasse.

Tanzen auf dem Filmball, feiern auf dem Oktoberfest

Und mit wem würden Sie lieber ein Selfie machen: mit Musiker Barry Ryan oder YouTube-Star Le Floid?        

Mit Barry Ryan, „Elouise“: Das waren Lieder.

Von der Musik zur Medienbranche – Wo tanzen Sie lieber: auf dem Ingolstädter Volksfest oder auf dem Deutschen Filmball?

Auf dem Filmball.

Ihre Lieblingsveranstaltung auf dem Münchner Jahreskalender?

Das Oktoberfest.

Wie viele Trachten-Outfits haben Sie im Schrank?

Das sind schon fünf oder sechs, müsste aber noch mal nachschauen.

Kurze oder Kniebundhose?

Ich präferiere die Kurze.

Die Kirche ist für mich ein großes Stück Heimat

Außerhalb des Oktoberfestes: der schönste Ort in Bayern?

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Der schönste Ort in Bayern: das Altmühltal.

Ich liebe das Altmühltal, vor allem wenn kein Nebel ist.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Heimat ist dort, wo man verwurzelt ist, wo man seine Freunde hat. Für mich auch letztlich, wo man herkommt. Ich bin da sehr bodenständig.

Bietet Ihnen die Kirche auch eine Art Heimat?

Die Kirche ist für mich ein großes Stück Heimat.

Wann waren Sie zuletzt in Rom bei einer Papst-Audienz?

Zuletzt vor zwei Jahren.

Hatten Sie als Politiker mehr Gründe, zur Beichte zu gehen, als heute?

Ich habe auch in der Politik versucht, nur das zu tun, wovon ich überzeugt bin. Ich bin froh, dass ich mich ohne größere Blessuren von der Politik verabschiedet habe.

Hoffentlich wird’s ein Ruhestand

Ihr persönlicher Blick in die Kugel: Ruhestand oder Unruhestand – was ist eher ihr Ding?

Wenn’s mal so weit ist, hoffe ich, dass es ein Ruhestand wird.

Roboter sind die Zukunft: Welchen hätten Sie im Ruhestand gern mal im Haus?

Obwohl ich gerne Rasen mähe, fasziniert mich dieser Rasenroboter.

Roboter, bargeldlose Gesellschaft, Bezahlen mit Daten: Ist eine Gesellschaft voller Daten auf Karten, Chips und im Internet eine Horrorvision?

Es vereinfacht vieles, ist bequem, aber man denkt gar nicht nach, was man alles an Daten damit hergegeben hat.

Ohne welche drei Begriffe kommt denn die Medienbranche künftig nicht aus?

Digitalisierung (als Grundlage), Personalisierung und Überzeugung durch Inhalte.

Und welcher Begriff ist der wichtigste für Ihre Zukunft?

Eine gesunde Familie.

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