Di
22.03

Radiodays Europe – Lessons Learned

von Marcel Tuljus unter Radio

Radiodays Europe 2016 - Focus on content

Ein Aufruf von Cilla Benkö, Swedish Radio auf den Radiodays Europe 2016 (Bild: Jim Sengl, BayMS)

Die Radiodays Europe sind immer eine Reise wert. Kein anderer Radiokongress gibt einen solch umfassenden Überblick über die wichtigsten Radiothemen und Entwicklungen in Europa und der ganzen Radiowelt. Auch dieses Jahr (in Paris) gab es wieder einige thematische Schwerpunkte der Radiodays, die ich kurz zusammenfassen will. 

Top-Themen der Radiodays

Podcasts

In meinen Augen war es das große Thema auf den Radiodays in Paris. Für uns Deutsche mag das etwas überraschend daherkommen, denn Podcasts fristen bei uns eher ein Nischendasein. In den USA und allgemein im englischsprachigen Bereich sind Podcasts dagegen ein riesen Thema. Eindrucksvoll hat Kaitlin Prest (the Heart, USA) demonstriert, was man mit perfektem Sounddesign schaffen kann. Nämlich das, was auch die Grundaufgabe des Radios ist: Bilder im Kopf erzeugen! Die Beispiele, die Prest gezeigt hat, waren eindrucksvoll. Besonders überzeugt hat mich neben dem perfekten Sounddesign (hier wird nichts dem Zufall überlassen), aber auch das Storytelling. Es wird Spannung, Emotion und Stimmung erzeugt. Es fühlt sich echt an – sehr privat.

Linktipp:
Wer sich in der Podcast-Welt nicht so zurechtfindet, bekommt bei www.podcorn.de handverlesene Hörerempfehlungen.

Mobile Anwendungen

Das klingt erstmal gar nicht neu. Die Radiodays haben aber gezeigt, welche Bedeutung mobile Apps für die Audiowelt haben. Dass es eine Vielzahl toller Anwendungen gibt, hat unter anderem James Cridland in seinem jährlichen Update gezeigt. Zwei Beispiele:

Um beim Thema Podcast zu bleiben, zeigte Cridland die Social Podcasting App Remarks. Mit der App kann man während dem Hören des Podcasts Kommentare als Text, Links, Bildern oder GIFs abgeben. Das macht den Cast lebendig.

Warum nicht eine musikalische Form des Quizduells schaffen?! Das haben sich die Macher des französischsprachigen Schweizer Senders Couleur 3 gesagt. Die App „Dans ton quiz“ bringt Radio, Audio und Gamyfication unter einen Hut.

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DAB+ am Smartphone

Für große Aufmerksamkeit hat auch die Präsentation des ersten Smartphones mit integriertem DAB+ gesorgt. Zugegeben, die Präsentation des LG Stylus II war keine Show á la Apple, aber doch war es ein wichtiger Schritt in der DAB+ Geschichte. Erstmals hat der Nutzer die Möglichkeit beim Radiohören via Smartphone Bytes und Milli-Ampere-Stunden zu sparen. Spannend ist aber auch die Angabe von LG, dass es für die Radiostationen Schnittstellen zur Anbindung der eigenen Apps gibt.

Der Radioplayer UK hat seine App bereits angepasst und zeigt in einem Demo-Video, wie der Radiokonsum in Zukunft aussehen könnte:

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DAB+ auf dem Smartphone gibt die richtige Richtung vor, denn dem Nutzer ist es egal, auf welchem Weg er seinen Lieblingssender hören kann. Hauptsache er kann ihn hören.

Was mir zu wenig besprochen wurde

Ein Thema wurde mir zu wenig besprochen: Programmatic Buying. Das Thema wird uns mit Sicherheit in Zukunft verstärkt beschäftigen. Viele Experten gehen davon aus, dass die automatisierte Buchung von Werbung und der Echtzeit-Handel von Werbeplätzen schon in wenigen Jahren der vorherrschende Standard sein wird. Vielleicht findet das Thema im nächsten Jahr mehr Platz im Programm.

Nach dem teuren Pflaster Paris finden die Radiodays Europe 2017 in Amsterdam statt.

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